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Kronen Zeitung

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Schröders Abgang war ein Ende mit Schrecken

Christoph Nister

Von 1. Dezember bis 14. Oktober dauerte die Amtszeit von Rouven Schröder als Sportchef des FC Red Bull Salzburg. Jetzt schließt sich der Deutsche Borussia Mönchengladbach an. Was bleibt übrig? Vor allem einige drängende Fragen, die nun andere beantworten müssen. 


Dienstag, 17 Uhr. Die Ehe zwischen Sportboss Rouven Schröder und Österreichs Vizemeister Salzburg ist offiziell geschieden. „Die Zeit von Rouven Schröder als Geschäftsführer Sport endet nach wenigen Monaten“, heißt es emotionslos auf der Bullen-Homepage.

Früh zeigte sich, dass es nicht die große Liebe war, die man sich erhofft hatte. Schröder drehte an diversen Stellschrauben, verpflichtete einen neuen Cheftrainer und wickelte Dutzende Spielertransfers ab. Der erwünschte sportliche Aufschwung blieb in seiner Amtszeit jedoch aus.

Als sich die Möglichkeit auftat, in seine Heimat zu wechseln, war es für Schröder mehr als ein Flirt. Er wollte unbedingt weg. „Wir waren doch recht überrascht, als wir kurzfristig von Rouvens Wechselwunsch erfahren haben“, wird Stephan Reiter zitiert. Der kaufmännische Geschäftsführer der Bullen führt fort: „Letztendlich haben wir dem zugestimmt, auch wenn der Zeitpunkt keinesfalls optimal ist.“ Die Enttäuschung über Schröders fehlende Geradlinigkeit und Loyalität war intern groß. Sein sportliches Wirken an der Salzach droht indes rasch zu verblassen.

Ein Blick auf seine Transfers zeigt, dass nur wenige davon aufgingen.

Lichtblick
Ein solcher ist Jungspund Kerim Alajbegovic. Gerade 18 Jahre jung, ist der Bosnier längst zu einer tragenden Säule im Spiel der Salzburger geworden.

Solide
Stefan Lainers Rückkehr war ein emotionales Highlight. Seinen Stammplatz hat er sicher, doch dem Spiel der Letsch-Elf konnte er noch nicht wie erhofft den Stempel aufdrücken. Yorbe Vertessen erlebte ein sportliches Auf und Ab. Im Frühjahr rasch zum Leistungsträger avanciert, war er bei der Klub-WM außen vor. Mittlerweile pendelt er zwischen Startelf und Ersatzbank. Das gilt auch für den Japaner Sota Kitano, der seine Klasse noch zu selten aufblitzen lässt.

Enttäuschung
Maximiliano Caufriez holte Schröder aus Valencia. Wie auf der iberischen Halbinsel brachte es der Belgier auch hierzulande nur zum Bankerlwärmer. Karim Onisiwo hatte der Deutsche als elementar wichtigen Neuzugang propagiert, zahlreiche Verletzungen und Wehwehchen verhinderten dies bisher. 

Bild: Tröster Andreas

Bild: Tröster Andreas

Jacob Rasmussen sollte der neue Abwehrchef der Bullen werden und seine Nebenleute führen. Aufgefallen ist der fünfsprachige Däne, der intern für seine positive Art sehr geschätzt wird, auf dem Platz aber eher durch gravierende Schnitzer als durch Führungsqualität. Auch Frans Krätzig konnte bislang nur selten überzeugen. Kein Urteil kann man sich über Verteidiger Anrie Chase erlauben, der verletzt verpflichtet wurde und noch immer weit von einer Rückkehr ins Spielgeschehen entfernt scheint. Clement Bischoff, der kurz vor Ende der Transferperiode an die Salzach gelockt werden konnte, kam derweil noch kaum zum Einsatz.

Was bleibt, sind viele offene Fragen:

*) Wer tritt die Nachfolge des Deutschen an?
*) Wie geht es mit Cheftrainer Thomas Letsch weiter, der alles andere als sicher in seinem Sattel sitzt?

Bild: Tröster Andreas

*) Installiert Salzburg erneut einen Geschäftsführer Sport, der auf einer Ebene mit Stephan Reiter agiert oder verpflichtet man einen Sportdirektor, wie es zuvor bei Bernhard Seonbuchner der Fall war? 
*) Welche Rolle spielen Red Bulls Geschäftsführer Oliver Mintzlaff und Jürgen Klopp, der als „Global Head of Soccer“ fungiert? 

Der nächste Block an Pflichtspielen steht an
So ganz „nebenbei“ steht schon der nächste Block an Pflichtspielen vor der Tür. Am Sonntag gastiert Altach in Wals-Siezenheim, kommende Woche folgt das Europa-League-Duell mit Ferencváros. Sportliche Umfaller sollte man sich keine erlauben, um die nächste Krise in der Beziehung zwischen Letsch und den Bullen zu vermeiden.


Mehr zu diesem Beitrag gibt es auch auf krone.at

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